Alfeld: Sportausschuss des Stadtrates lehnt Weitergabe der Kreis-Gebühren für Hallen einstimmig ab

Die Stadt Alfeld soll die Gebühren, die sie an den Landkreis für die Nutzung der kreiseigenen Sporthallen zahlt, auch künftig nicht auf die Vereine umlegen. Dies beschlossen die Mitglieder des Sportausschusses der Stadt während ihrer jüngsten Sitzung einstimmig.

Vereine sollen nicht zahlen

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 07.04.11) Alfeld. Die Stadt Alfeld soll die Gebühren, die sie an den Landkreis für die Nutzung der kreiseigenen Sporthallen zahlt, auch künftig nicht auf die Vereine umlegen. Dies beschlossen die Mitglieder des Sportausschusses der Stadt während ihrer jüngsten Sitzung einstimmig. Auf Antrag der SPD-Fraktion soll die Verwaltung zudem beim Landkreis beantragen, dass der überhaupt keine Nutzungsentgelte für seine Hallen mehr erhebt.

Wie berichtet, waren Mitarbeiter der Stadtverwaltung beim Durchforsten des Etats im Rahmen der Haushaltskonsolidierung auch auf die Hallengebühren gestoßen, die die Stadt an den Landkreis zahlt. Diese jährlichen Kosten in Höhe von 56 000 Euro übernimmt die Stadt bislang in voller Höhe für den Sport. Um dies auf den Prüfstand zu stellen, hatte die Verwaltung eine entsprechende Informationsvorlage für den Sportausschuss verfasst. Aus der ging hervor, dass eine mögliche Gebührenumlegung auf die Vereine mit bis zu 80 Prozent der Kosten die Sportvereinigung Alfeld (SVA) treffen würde. Gemäß einer Analyse der SVA müsste der Klub die Beiträge um zwei bis drei Euro monatlich erhöhen, um die Mehrkosten von rund 40 000 Euro stemmen zu können.

"Die SVA ist nun mal der größte Verein der Stadt", stellte Ausschussvorsitzender Günther Springmann (SPD) mit Blick auf diese Zahlen gleich zu Beginn der Debatte fest. Dabei dürfe der Klub keinesfalls nur mit Handball und Fußball in Verbindung gebracht werden.

Uwe Höltgebaum (BAL) wies darauf hin, dass die Politik im Rahmen der Haushaltskonsolidierung verpflichtet sei, Einsparungen vorzunehmen. "Wir müssen nächstes Jahr 5 Millionen Euro ausgleichen", betonte er. Dabei erwarte der Landkreis, dass die Stadt ihre freiwilligen Leistungen zurückfahre. "In welcher Größenordnung wir dasmachen, darüber müssen wir hier diskutieren", sagte der BAL-Mann. Dabei sei ihm völlig klar, dass gerade der SVA als größtem Verein der Stadt eine Gebührenumlegung besonders wehtun würde. "Vielleicht können wir ja von den Vereinsvertretern heute erfahren, wo deren Schmerzgrenze liegt", meinte Höltgebaum.

SVA-Vorsitzender Wolfgang Granzow berichtete daraufhin zunächst, dass der Verein pro Jahr rund 156 000 Euro an Beiträgen kassiere. Bei einer Umlegung der Hallengebühren auf die SVA in Höhe von 43 000 bis 44 000 Euro müsse der Verein also Beiträge von knapp 200000 Euro eintreiben. "Bei einer Beitragserhöhung von 25 Prozent wäre die Schmerzgrenze nun wahrlich überschritten", betonte der Vereinsvorsitzende. Rentner müssten dann 7,50 statt bisher 5,50 Euro und Kinder 7 statt 5 Euro zahlen. "Das ist heftig", so Granzow. Hinzu kämen noch rund 5000 Euro für die ausgegliederte Handball-GmbH, die ebenfalls die SVA übernehmen müsse. "Dieses Geld ist für dieGmbH nämlich einfach nicht drin, da ist schon alles ausgereizt", unterstrich Granzow.

"Hat die Verwaltung denn schon nachgefragt, ob der Landkreis möglicherweise seine Hallen kostenlos zur Verfügung stellen könnte?" wollte Höltgebaum wissen. Schließlich mache dies der Landkreis Holzminden ja auch.

"Dazu bedarf es eines entsprechenden Antrages", betonte Bürgermeister Bernd Beushausen. Der Kreistag könne dann im Zuge der Haushaltsberatungen 2012 darüber entscheiden.

Diese Feststellung rief nun Rolf Mönkemeier (SPD) auf den Plan. "Diesen Antrag stelle ich hiermit im Namen meiner Fraktion", meldete er sich zu Wort. Die Ausschussmitglieder einigten sich schließlich darauf, dass die Stadt bei den Vereinen auch weiterhin keine Gebühren für die Landkreis-Hallen berechnet. Gleichzeitig möge die Verwaltung beim Kreis beantragen, dass dieser künftig keine Nutzungsentgelte für seine Hallen mehr erhebe.

"Was ist denn eigentlich mit den städtischen Hallen?" wollte Springmann vom Bürgermeister wissen. Beushausen wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es da auch um die Sportplätze der Stadt gehe. "Wir arbeiten derzeit in der Verwaltung intensiv an einem Sportentwicklungskonzept", sagte er.

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