Fall Siala/Salame: Bürokratie blockiert humanitäre Lösung

Zweifel an türkischen Registereinträgen nachvollziehbar

Die jüngste Stellungnahme des Landkreises Hildesheim im Fall der abgeschobenen Gazale  Salame ist für Brigitte Pothmer, Hildesheimer Bundestagsabgeordnete der Grünen, unbegreiflich. "Der Landrat zieht sich auf verwaltungstechnische Positionen zurück und lässt jegliche Bemühungen für eine humanitäre Lösung vermissen", kritisiert Pothmer. Der angeblich angestrebte und gescheiterte Kompromiss sei eine vorgeschobene Begründung, um eine Zusammenführung der Familie in Deutschland zu blockieren. Pothmer: "Ahmed Siala und Gazale Salame waren sechs und sieben Jahre alt, als sie mit ihren Eltern nach Deutschland kamen. Sie sprechen fließend unsere Sprache und sind hier zuhause. Vor diesem Hintergrund muss die bürokratische Haltung des Landkreises hartherzig und unmenschlich erscheinen."

Laut Flüchtlingsrat ist der angebliche Eintrag des Vaters von Ahmed Siala in einem türkischen Personenstandsregister unter dem Namen "Gazi Önder" aus mehreren Gründen unglaubhaft: Er wurde 1975, erst 30 Jahre nach seiner Geburt, als "ledig" registriert. Ahmeds Vater war zu diesem Zeitpunkt allerdings längst verheiratet und Vater von sieben Kindern. Diese Argumente nähren aus Pothmers Sicht berechtigte Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Registerauszüge, die die angeblich türkische Abstammung Ahmed Sialas beweisen sollen.

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