Grüne sehen sich im Aufwind

Für frischen Wind im Hildesheimer Rathaus stehen die Grünen schon von je her. Mit einem Frühlingsempfang im Mehrgenerationenhaus haben sie gestern wieder einmal Neuland betreten.

Pothmer will "seriöses Szenario für beschleunigten Ausstieg" aus der Atomenergie

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 26.03.11) Hildesheim. Für frischen Wind im Hildesheimer Rathaus stehen die Grünen schon von je her. Mit einem Frühlingsempfang im Mehrgenerationenhaus haben sie gestern wieder einmal Neuland betreten. Eigentlich sei das keine gute Zeit zum Feiern, fand Bundestagsabgeordnete Brigitte Pothmer. Die Natur- und Atomkatastrophe in Japan habe die Verletzlichkeit der hochmodernen Industriegesellschaft schonungslos offen gelegt.

Die Grüne zeigte sich skeptisch, dass dies bei CDU und FDP zu einem Umdenken in deren Atompolitik führen werde. Diese Schlussfolgerung ergebe sich jedenfalls aus den Worten des "Wahrheitsministers" Brüderle zur Atompolitik . Von daher gehe es bei den Wahlen am Sonntag um unendlich viel: "Sie geben Auskunft, was in der deutschen Atompolitik noch möglich ist." Pothmer riet ihrer Partei dazu, die Debatte mit "guten Argumenten und wenig Rechthaberei" zu führen. Aufgabe der Grünenmüsse es sein, ein seriöses Szenario für einen beschleunigten Ausstieg aus der Atompolitik vorzulegen.

Dann sprach "ein Mensch, dessen Wort Gewicht hat" , wie ihn Ulrich Räbiger ankündigte: Helmut Aßmann. Der Superintendent, der ausdrücklich als Bürger und nicht in seiner Funktion als Geistlicher zu einem Zwischenruf ans Rednerpult trat, outete sich zunächst als "leidenschaftlicher Wechselwähler".

Aßmann sprach mit nachdenklichen Worten und humorvollen Untertönen mit Blick auf die Grünen, was Politik leisten könne und solle. Dabei zeigte er Parallelen im Weg der Kirche und der Partei auf. Aufgabe grüner Politik müsse es sein, einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft herbeizuführen, sich aber nicht nur auf feste Ziele zu konzentrieren. Die, etwa Abschaffung der Atomkraft, könnten nur eine Etappe auf dem Weg sein. Seine Mahnung an die Grünen auf allen Ebenen: "Vorsicht, wenn sie erfolgreich werden. Macht macht korrumpierbar."

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