Die Kraft von den Dächern

Die Stadt setzt immer mehr auf Energiegewinnung aus Sonnenkraft. Nach den Photovoltaik-Anlagen auf der Sporthalle Ochtersum, der Didrik- Pining-Schule und dem Goethegymnasium gehen demnächst zwei weitere Anlagen in Betrieb: auf dem Dach der Grundschule Ochtersum und der Renataschule.

EVI investiert Millionen in Photovoltaik-Anlagen / Grundschule Sorsum und RBG im Gespräch

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 23.09.11) Hildesheim. Die Stadt setzt immer mehr auf Energiegewinnung aus Sonnenkraft. Nach den Photovoltaik-Anlagen auf der Sporthalle Ochtersum, der Didrik- Pining-Schule und dem Goethegymnasium gehen demnächst zwei weitere Anlagen in Betrieb: auf dem Dach der Grundschule Ochtersum und der Renataschule. Einen Vertrag hat die Stadt zudem bereits für die Nutzung des Scharnhorstgymnasium- Dachs unterzeichnet. Auch die Dächer der Robert-Bosch-Gesamtschule und der Grundschule Sorsum sind für eine baldige Sonnenkraft-Nutzung im Gespräch.

Michael Henne und Jörg Tornau stehen auf dem Dach der Didrik-Pining-Schule und schauen zufrieden auf rund 800 Quadratmeter Dachfläche. Während die beiden Vertriebsmitarbeiter der Energieversorgung Hildesheim (EVI) die fast 350 Photovoltaik-Module begutachten, verdient die EVI gutes Geld. Denn die Anlage verwandelt die vom Himmel strahlende Herbstsonne in Strom um, der gleich ins Netz gespeist wird. Ganz ohne Atomkraft, Kohle, Erdöl oder Gas. Rund eine Million Euro hat EVI im Jahr 2010 in Photovoltaik- Anlagen investiert. "Und im Jahr 2011 wollen wir wieder bei etwa einer Million landen", sagt Henne. Bis gestern waren es 650000 Euro.

Die Stadt sieht von diesen Beträgen allerdings nur wenig. Sie vermietet die Flächen lediglich an die EVI, die anschließend als Investor auftritt. Über 20 Jahre gehen die beiden einen Vertrag ein - über diesen Zeitraum streicht die EVI öffentliche Förderungen aus dem Erneuerbare- Energien-Gesetz für die Anlagen ein. Auf dem Stadt-Konto landen lediglich einige Tausend Euro. "Nichts, womit man reich werden könnte", sagt Heiko Wollersheim, Leiter des Fachbereichs Gebäudemanagement. Doch die Stadt hat an dieser Stelle anderes im Sinn. "Wir wollen die regenerativen Energien fördern", sagt Wollersheim. Die EVI macht laut Vertriebler Henne an dieser Stelle Gewinn. Wie hoch dieser ausfällt, will man beim Energieversorger aber nicht sagen. Allerdings muss er so hoch sein, dass man sich bei der EVI zu einer Art strategischen Partnerschaft in Sachen Photovoltaik mit der Stadt einlässt. Bis auf zwei kleinere Anlagen auf dem Dach der Grundschule Itzum und der dortigen Heinrich-Engelke- Halle stammen bisher alle von der EVI. "Wir hatten vor einigen Jahren auch überlegt, ob die Stadt eigene Anlagen bauen kann", berichtet Wollersheim. "Dafür fehlten uns aber einfach die Mittel."

Nach dem Goethegymnasium, von dessen Dach seit Montag Strom ins öffentliche Netz fließt, sollen demnächst auch die Grundschule Ochtersum und die Renataschule angeschlossen werden. Zusammen kommen die beiden Schulen auf eine Dachfläche von rund 1200 Quadratmetern – fast 700 Photovoltaik-Module sind bereits installiert und sollen demnächst "ans Netz" gehen. Zusammengerechnet hat die EVI Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 360 Kilowatt-Peak auf Schulen und Sporthallen gebaut. Sie, so haben die Fachleute bei EVI errechnet, sollen 345000 Kilowattstunden erzeugen – so viel, wie rund 88 Dreipersonenhaushalte pro Jahr durchschnittlich in Deutschland verbrauchen.

Allein für die Anlage auf dem Dach der Ochtersumer Grundschule bedeutet das – auf 20 Jahre gerechnet – eine Umweltentlastung von 1150 Tonnen CO2, hat die Stadt errechnet. Zum Vergleich: So viel CO2 fällt an, wenn man mit einem dieselgetriebenen VW Golf 197-mal die Erde umrundet.

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