EVI kauft sich beim Gaskraftwerk ein

Die Überraschung ist gelungen: Unbemerkt von der Öffentlichkeit hat die EVI-Energieversorgung nach 18-monatigen Beratungen und Verhandlungen ein Stück mehr Unabhängigkeit vom Strommarkt samt der Kernenergie erzielt. EVI beteiligt sich mit der Stadtwerkegemeinschaft TOBI Gaskraftwerksbeteiligungs- GmbH am Bau eines Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks in Bremen.

Ziel erreicht: Hildesheimer Energieversorger bringt es auf 50 Prozent Eigenproduktion von Strom

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 25.03.11) Hildesheim. Die Überraschung ist gelungen: Unbemerkt von der Öffentlichkeit hat die EVI-Energieversorgung nach 18-monatigen Beratungen und Verhandlungen ein Stück mehr Unabhängigkeit vom Strommarkt samt der Kernenergie erzielt. EVI beteiligt sich mit der Stadtwerkegemeinschaft TOBI Gaskraftwerksbeteiligungs- GmbH am Bau eines Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks in Bremen. Ende 2013 soll es ans Netz gehen. Das Bundeskartellamt hat den Plänen bereits zugestimmt.

Die mit Erdgas gefeuerte Anlage erzeugt 445 Megawatt (MW) pro Jahr. Das Investitionsvolumen liegt bei 450 Millionen Euro. Mit dem Bremer Gaskraftwerk und dem 2012 in Betrieb gehenden Holzheizkraftwerk stellt die EVI 2013 Strom für 28100 Privathaushalte aus klimaschonenden Energiequellen zur Verfügung und erspart derUmwelt damit jährlich insgesamt 30400 Tonnen CO2.

TOBI hält an dem Kraftwerk einen Anteil von 69 MW (15,5 Prozent). Das Investitionsvolumen beläuft sich für die Gruppe auf 70 Millionen Euro. Innerhalb der Stadtwerkegemeinschaft hat sich die EVI Energieversorgung bei Ausgaben von 13 Millionen Euro mit 13 MW den größten Anteil gesichert. Dies entspricht der Versorgungsleistung von etwa einem Drittel der EVI-Privatkunden in Hildesheim. Die anderen Projektpartner sind DB Energie, Mainova AG aus Frankfurt und swb.

Erdgas als Brennstoff gilt laut EVI als wirtschaftlich und umweltschonend. Im Vergleich mit anderen fossilen Brennstoffen sei der CO2-Ausstoß gering. Pro erzeugter Kilowattstunde entstünden rund 360 GrammCO2. Im Vergleich: Bei Kohlekraftwerken fielen 750 Gramm CO2 an.

Michael Bosse-Arbogast, Kaufmännischer Geschäftsführer der EVI, sieht in dem GuD-Kraftwerk eine optimale Ergänzung für erneuerbare Energien. Es nutze seinen Brennstoff effizient aus und sei im Vergleich zu anderen fossilen Kraftwerken deutlich umweltfreundlicher: "Dieses Projekt erweitert unser Engagement im Bereich der erneuerbaren Energien folglich ganz hervorragend." Die geplante Anlage weise einen Wirkungsgrad von über 58 Prozent auf. Moderne Steinkohle-Kraftwerke erreichten maximal 45 Prozent.

Zudem sei das GuD-Kraftwerk in seiner Betriebsweise flexibel und könne die Leistung bei Bedarf schnell hoch- oder runterfahren. Das heißt: Bei starker Sonne und viel Wind reduziert das Kraftwerk seine Leistung. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien würden derart flexible Anlagen dringend gebraucht. "Deshalb investieren wir hier. Ich freue mich sehr, dass die Verhandlungen zum positiven Abschluss gekommen sind."

Grob gesagt funktioniert die Anlage wie folgt: Die bei der Verbrennung entstehende Energie treibt eine Gasturbine an, vergleichbar mit einem Flugzeugtriebwerk. Die heißen Abgase aus diesem Prozess nutzt das Kraftwerk zudem aus, um Wasser zu Dampf zu erhitzen, mit dem eine Turbine angetrieben wird. Mit dieser "Doppelnutzung" erreicht ein GuD-Kraftwerk den höchsten Wirkungsgrad unter fossil betriebenen Kraftwerken.

Zum1. Januar 2011 hat die TOBI Gruppe "TOBI Gaskraftwerksbeteiligungs GmbH & Co. KG" aus 15 kommunalen Stadtwerken gegründet. Einer der drei Geschäftsführer der TOBI Management GmbH ist EVI-Chef Bosse-Arbogast.

Vom 1. April 2011 an sind Informationen zum Projekt unter www.gk-bremen.de zu finden.

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