"Strom ist Exportschlager – auch ohne Atom"

Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) importiert Deutschland seit der Stilllegung von sieben Atomkraftwerken massiv Strom aus dem Ausland. Die Hildesheimer Bundestagsabgeordnete Brigitte Pothmer (Grüne) hält dagegen.

Brigitte Pothmer sieht Energieversorgung gesichert: "Alle Lichter bleiben an"

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 11.04.11) Hildesheim. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) importiert Deutschland seit der Stilllegung von sieben Atomkraftwerken massiv Strom aus dem Ausland. Die Hildesheimer Bundestagsabgeordnete Brigitte Pothmer (Grüne) hält dagegen. Zudem widerspricht sie der These, ohne Atomstrom wäre die Versorgungssicherheit gefährdet.

"Das Horrorszenario der Energiekonzerne ist nichts anderes als der Versuch, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen", meint Pothmer. "Die Schrottreaktoren sollen als unverzichtbar für die Energieversorgung dargestellt werden." Die Bundestagsabgeordnete betont, Strom "made in Germany" sei Exportschlager "aller erster Güte": "Mit einem Exportüberschuss von jährlich bis zu 22 Milliarden Kilowattstunden ist Deutschland einer der größten Stromexporteure Europas." Dazu komme eine ungenutzte Kraftwerksreserve von 13200 Megawatt – die sieben ältesten AKW plus das AKW Krümmel haben eine Maximalleistung von 8400 Megawatt. "Auch ohne Atomstrom bleiben alle Lichter an", schlussfolgert Pothmer.

Strom wird europaweit gehandelt, Exporte und Importe wechseln dabei fast stündlich. "Deutschland importiert bereits seit langem mehr Strom aus Frankreich als es dorthin exportiert", sagt Pothmer. "Im Handel mit Dänemark, der Schweiz, Polen, Österreich oder den Niederlanden erreicht man dagegen einen deutlichen Exportüberschuss. Unter dem Strich bleibt immer: Deutschland exportiert mehr Strom als importiert wird."

In Pothmers Augen trägt die Atomkraft immer weniger zur Energieversorgung bei. "Der Atomstromanteil sank im Zeitraum 2000 bis 2009 von 29 auf 22 Prozent", betont sie. "Und auch ohne Atomstrom wird kräftig Strom exportiert: Im Jahr 2007 standen zeitweise sechs AKW still und trotzdem wurden 20 Milliarden Kilowattstunden exportiert." Aktuell würden mit oder ohne Moratorium drei der sieben ältesten AKW wegen Wartungsarbeiten ohnehin keinen Strom liefern. Pothmer: "Die Profitinteressen der Konzerne dürfen der Bundesregierung nicht länger wichtiger sein als die Sicherheit der Menschen."

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Energie

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