(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 20.11.12)  Lamspringe. Gemeinderat und Verwaltung stehen geschlossen hinter dem Antrag der Ratsfrau Doris Schwarze-Franke (Bündnis 90/Grüne), in der Ortschaft einen oder auch mehrere Stolpersteine zum Gedenken an das Schicksal der Menschen, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert oder vertrieben wurden, zu verlegen. "Ich habe ein Jahr zu diesem Thema recherchiert", erläuterte die Antragstellerin in der Ratssitzung. Beim Streifzug durch die Geschichte wurde sie zum Beispiel in der Hauptstraße fündig, wo die jüdische Familie Rosenberg gelebt hat.

Henning Ehbrecht (SPD) schlug vor, aufgrund des sensiblen Themas zusätzliche Bemühungen anzustellen. Eventuell gebe es weitere Familien, die Opfer der Nationalsozialisten wurden. Ebenso könnte die Ortsheimatpflegerin mit ins Boot geholt werden. "Wir sollten das nicht übers Knie brechen", meinte Ehbrecht. Doris Schwarze- Franke ist es wichtig, dass sich auch nachfolgende Generationen mit dieser Materie beschäftigen. "Es wäre schön, wenn Schüler eingebunden werden könnten", meinte sie. Bürgermeister Lars Herr ist der Überzeugung, dass auch Heimatforscher Axel Kronenberg eine Menge dazu sagen kann. Nach Auskunft von Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Pletz habe der Forscher sogar schon mit Nachfahren der Familie in Israel gesprochen. Auch die Realschule könnte diverse Ausarbeitungen einbringen. "Vielleicht finden sich ja sogar zwei oder drei Orte für einen Stolperstein", so Pletz. Sicher könnten seiner Meinung nach dafür auch Sponsoren gefunden werden, die die Kosten von jeweils 125 Euro tragen. Der Gemeinderat beschloss, einen Arbeitskreis unter der Leitung von Doris Schwarze-Franke ins Leben zu rufen. Das vier- oder fünfköpfige Gremium solle Vorschläge machen und Textvorschläge einbringen. "Das Vorhaben wird von der Verwaltung unterstützt", betonte Pletz.

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