Forsa-Umfrage: Busfahrplan kommt an

Die Mehrheit der wahlberechtigten Hildesheimer ist mit dem Rhythmus durchaus zufrieden. So gab knapp die Hälfte von ihnen gegenüber den Meinungsforschern von forsa an, die Stadtbusse führen häufig genug. Nur etwas mehr als ein Drittel sieht das anders.

26.05.11 –

Die meisten Hildesheimer finden, dass der SVHi seine Flotte oft genug fahren lässt – aber Schüler und Studenten wollen mehr

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 26.05.11) Hildesheim. (VON RAINER BREDA) Die Aufregung war beträchtlich. Als der Stadtverkehr vor zwei Jahren einen kräftigen Rückgang seiner Fahrgast-Zahlen verkündet hatte (die inzwischen wieder steigen), kam mancher Politiker ins Grübeln. Ob die Entwicklung vielleicht auch mit der Takt-Verlängerung von 10 auf 15 Minuten zu tun hatte, zu denen der Rat den SVHi mit seiner Sparvorgabe gedrängt hatte?

Nun steht fest: Die Mehrheit der wahlberechtigten Hildesheimer ist mit dem Rhythmus durchaus zufrieden. So gab knapp die Hälfte von ihnen gegenüber den Meinungsforschern von forsa an, die Stadtbusse führen häufig genug. Nur etwas mehr als ein Drittel sieht das anders. Und die übrigen 17 Prozent? Die nutzen den SVHi nicht, konnten die Frage nach der Häufigkeit daher nicht beantworten.

Vor allem die älteren Hildesheimer haben an der Frequenz der Busse nichts auszusetzen: Mehr als jeder Zweite findet sie ausreichend. Auch in der Gruppe der 30- bis 44-Jährigen überwiegt die Zufriedenheit deutlich, etwas knapper fällt sie schon bei den 45- bis 59-Jährigen aus.

Bei den jüngeren Hildesheimern allerdings kommt der Takt weniger gut an: Von den Wahlberechtigten unter 30 meinen die meisten SVHi-Nutzer, das Unternehmen sollte seine Fahrzeuge in einem flotteren Rhythmus verkehren lassen.

Nicht nötig, meint durch die Bank eine Mehrheit bei den Angestellten, den Beamten, den Arbeitern und auch den Selbstständigen. Die Sachkenntnis unter ihnen ist indes am geringsten ausgeprägt: 38 Prozent der Selbstständigen haben gegenüber forsa angegeben, die Busse nicht zu benutzen – das ist der höchste Wert in allen Berufsgruppen.

Am unzufriedensten mit dem Angebot des Stadtverkehrs sind die Schüler und Studenten: Knapp 60 Prozent von ihnen wünschen sich mehr Fahrten, gerade mal 30 Prozent sind mit dem derzeitigen Takt einverstanden. Diesen Zahlen kommt insofern erhebliches Gewicht zu, weil nur 13 Prozent der Schüler und Studenten nicht mit dem Bus fahren. Das heißt: In ihrem Alltag spielt der Stadtverkehr eine starke Rolle.

Eine eindeutige Trennlinie gibt es auch in den jeweiligen politischen Lagern. Die Wähler der Grünen haben gegenüber den forsa-Interviewern mit großer Mehrheit Verbesserungen am Fahrplan angemahnt: Mehr als jeder Zweite denkt, die Busse sollten öfter unterwegs sein, nur etwas mehr als ein Drittel der Grünen-Klientel ist zufrieden. Bei der Anhängerschaft von SPD und CDU dagegen kommt der SVHi gut weg: Deutlich über 50 Prozent finden jeweils, das Angebot reiche aus.

Zahlen, von denen die meisten ganz nach dem Geschmack von SVHi-Chef Kai-Henning Schmidt sind: "Ich bin freudig überrascht." Die Umfrage zeige, dass der Stadtverkehr auf dem richtigen Weg sei. "Die Menschen finden unser Angebot gut." Dazu könnte nach Ansicht von Schmidt auch die kürzlich besiegelte Verdichtung im Abendverkehr beigetragen haben. Der SVHi hatte den Fahrplan zunächst für ein Jahr zur Probe ausgeweitet, seit ein paar Wochen lässt er seine 100er-Linien regulär durchgängig alle 30 statt 60 Minuten fahren – wie vor den Sparbeschlüssen. Zwar seien abends nur wenige Fahrgäste unterwegs, berichtet Schmidt. Doch von denen nutzten etliche den SVHi auch tagsüber. "Und den Stunden- Takt am Abend haben viele Menschen kritisch gesehen – das wissen wir."

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