Bad Salzdetfurth: Schlaglöcher sind weiter heißes Thema

Wo drückt den Bad Salzdetfurthern der Schuh? Welche Hausaufgaben müssen die Kommunalpolitiker der Kurstadt dringend erledigen? Das fragte die HAZ am Sonnabend im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe zur Kommunalwahl im September.

11.07.11 –

"HAZ vor Ort" in Bad Salzdetfurth: Kritik an Pflanzbeeten und Verkehrssituation / Lob fürs Freibad

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 11.07.11) Bad Salzdetfurth. Wo drückt den Bad Salzdetfurthern der Schuh? Welche Hausaufgaben müssen die Kommunalpolitiker der Kurstadt dringend erledigen? Das fragte die HAZ am Sonnabend im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe zur Kommunalwahl im September.

Ein Thema stand dabei hoch im Kurs: die sanierungsbedürftigen Straßen. Da müsse dringend etwas passieren. Viele Bürger beklagten die zahlreichen Schlaglöcher in den Straßen. Positiv nahmen sie die Nachricht aus Rat und Verwaltung auf, dass in diesem Jahre rund 120000 Euro mehr in die Straßen investiert werden soll, als ursprünglich veranschlagt. "Aber das reicht noch lange nicht", klagte eine Bürgerin, die ihren Namen lieber nicht nennen wollte. "Wissen Sie, stattdessen stecken die viel Geld in diese Mountainbiker", ärgerte sie sich. Und auch von dem Tourismuskonzept halte sie nichts, das bringe den Bürgern der Stadt nichts.

Darüber konnte Ratsherr Burkhard Helfenbein nur den Kopf schütteln. Er war – wie Ratskollege Henning Hesse – ebenfalls zur HAZ-Aktion gekommen und suchte das Gespräch mit den Bürgern. "Das Mountainbikerennen wird größtenteils von Sponsoren finanziert. Und der kleine Anteil der Stadt ist gut angelegtes Geld, die Veranstaltung macht uns bekannt und beschert unserer Stadt einen guten Ruf", argumentierte er.

Weiteres Thema waren die öffentlichen Grünanlagen und das Erscheinungsbild der Kurstadt. "Um die öffentlichen Beete müsste sich die Stadt dringend mehr kümmern", kritisierte Ingrid Brenneke. "Unsere Herren Politiker sollten mal öfter zu Fuß mitten durch die Stadt gehen, statt sie mit dem Auto auf der Umgehungsstraße zu umgehen", forderte Lutz Wackerhagen und stieß ins selbe Horn wie Brenneke. Im Kurpark müsste der Rasen regelmäßiger gemäht werden. Und die bunten Holzhackschnitzel, die seit einigen Monaten auf den ehemaligen Blumenbeeten in der Altstadt liegen, seien ein Witz: "Peinlich ist das. Und wir sind eine Kurstadt" Aber er kritisierte in diesem Zusammenhang auch die Bürger. "Hätten sich genug Anwohner gefunden, die die Beete pflegen, wäre es nie soweit gekommen", sagte Wackerhagen. Aber das sei ein grundsätzliches Problem. Es würde immer schwieriger , Freiwillige zu finden, die sich fürs Gemeinwohl engagieren. Das ärgert auch Friedhelm Gabel: "Die Bürger fordern alles, wollen aber kaum vor ihrer eigenen Haustür kehren."

Auch die Verkehrssituation brannte einigen Bürgern unter den Nägeln. Anwohner aus Wesseln nutzten die Chance, auf die enorme Belastung in ihrem Ortsteil aufmerksam zu machen. Einer von ihnen war Kurt Decker. Er klagte besonders über die vielen Lastwagen, die mittlerweile über die Landesstraße fahren würden, "vermutlich, um die Mautgebühr zu umgehen". Eine Umgehungsstraße hätte dem Ort Ruhe verschafft, aber das Thema sei lange vom Tisch. Vielleicht könnten verschärfte Polizeikontrollen helfen. "Seit die Polizei regelmäßig die Motorradfahrer auf dem Weinberg kontrollieren, ist es mit der Raserei dort auch erheblich besser geworden. Den Lärm der Biker haben wir bis Wesseln gehört", so Decker.

Beim Thema Grundschule Papenberg waren sich die befragten Kurstädter zunächst mal weitgehend einig: das sanierungsbedürftige Gebäude kann auf Dauer keine Lösung sein. Geteilter Meinung waren sie, ob die Stadt die Sothenbergschule als neues Zuhause kaufen oder gar eine ganz neue Schule bauen sollte. Bei der Alternative Neubau sei vor allen Dingen die Frage eines möglichen Standortes entscheidend, so Ina Richter. Es zeigte sich aber auch deutlich, dass das Thema eher die jungen Familien in der Stadt beschäftigt, von denen aber schon viele in den Ferien sind. "Mir ist das egal, meine Kinder sind schon groß", war am Sonnabend nicht selten von Besuchern der HAZ-Aktion zu hören.

Unterm Strich waren die Bad Salzdetfurther mit ihrer Stadt sehr zufrieden. Gute Noten bekam vor allen Dingen das Freibad. Es sei gut und richtig, dass die Stadt auch angesichts knapper Kassen an dem Bad festhalte.

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