Tagespflegeprojekt in Lamspringe richtet sich nach den <br /><img src="http://gruenes-cms.de/httpdocs/userspace/NS/kv_hildesheim/Bilder/whitegif_190_10.GIF" width="62" align="top" />Bedürfnissen der Eltern

Verlässliche Kinderbetreuung ist das A und O für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Betreuungsplätze für unter Dreijährige waren bisher rar. Doch im vergangenen Jahr hat sich vielerorts etwas getan. Verantwortlich dafür ist das Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG), das einen „qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau“ der Tagesbetreuung für Kleinkinder vorsieht.

(Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 2.1.09) Lamspringe. Verlässliche Kinderbetreuung ist das A und O für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Betreuungsplätze für unter Dreijährige waren bisher rar. Doch im vergangenen Jahr hat sich vielerorts etwas getan. Verantwortlich dafür ist das Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG), das einen „qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau“ der Tagesbetreuung für Kleinkinder vorsieht. Für die Umsetzung sind verschiedene Angebote möglich. Dazu zählt neben Krippen und altersgemischten Gruppen unter anderem die Kindertagespflege.

Auch in Lamspringe gibt es seit gut einem Jahr ein so genanntes „Großtagespflegeprojekt“. Mittlerweile ist es ein wichtiger Bestandteil in der Gesamtkonzeption der gemeindlichen Kinderbetreuung. Daneben werden für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr seit August 2007 Plätze in einer altersübergreifenden Gruppe im katholischen Kindergarten St. Oliver angeboten.

In dem Tagespflegeprojekt werden zehn Mädchen und Jungen im Alter zwischen anderthalb und zwölf Jahren in einer extra dafür eingerichteten Wohnung im Kloster betreut. Die drei Tagesmütter Isabell Festing, Petra Wesche und Dunja Hampe sind feste Bezugspersonen für die Kinder.

„Schwierig war es, eine Tagesmutter für die Betreuung am Nachmittag zu finden“, sagt Lamspringes stellvertretende Sozialamtsleiterin Marion Schnelle. Doch diese Zeit konnte Petra Wesche übernehmen. „Ab 13 Uhr werde ich hier gebraucht“, sagt die 48-jährige Mutter von vier fast erwachsenen Kindern. Jede Tagesmutter hat „ihre“ festen Betreuungskinder.

Die Eltern kommen mit unterschiedlichen Ansätzen, doch eines haben alle gemein: Es geht ihnen um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Balance zwischen diesen beiden Fixpunkten wird oft erschwert, weil Randzeiten etwa vor Öffnung oder nach Schließung der Kindertagesstätten von anderen Einrichtungen nicht berücksichtigt werden können.

„Wir wollten ein Tagespflegeprojekt anbieten, das jedem Anspruch gerecht wird“, sagt Marion Schnelle. „Sowohl Krippe als auch Hort, hier wird quasi alles abgedeckt.“

„Das ist wirklich eine große Erleichterung“, sagt Werner Warneboldt. „Wir wissen, dass unsere Kinder hier gut aufgehoben sind und müssen kein schlechtes Gewissen haben, wenn wir beide arbeiten.“ Samuel (12), Amy (10) und Sally Warneboldt (4) kommen täglich in die Wohnung ins Kloster und sind ganz begeistert. „Hier gibt es viel Beschäftigung“, sagt Samuel. Nach dem Mittagessen macht der Realschüler in einem Extrazimmer seine Hausaufgaben. Tagesmutter Petra Wesche sieht im dabei über die Schultern. Zuvor hat die 48-Jährige seine Schwester Sally aus dem Kindergarten abgeholt. Werner Warneboldt und seine Frau sind beide berufstätig. „Das ginge ohne die verlässliche Betreuung nicht“, sagt Werner Warneboldt.

Ursula Nolte ist noch in der Elternzeit, will aber im Februar wieder anfangen zu arbeiten. Ihr zweijähriger Sohn Linus wird an zwei Tagen in der Woche für zwei bis drei Stunden betreut. „Wir haben das langsam gesteigert“, sagt die 41-Jährige. „Linus soll sich schon mal an die Zeit gewöhnen, wenn ich wieder arbeite. Er geht gerne hierher. Die Wohnung ist ganz toll für die Kinder.“ Mit dieser Meinung steht sie nicht allein da. „Die Eltern finden es gut, dass hier sozusagen neutraler Boden ist“, sagt Marion Schnelle. Oft sei die eigene Wohnung der Tagesmutter für die Betreuung nicht geeignet. Schwierig sei es auch im Krankheits- oder Urlaubsfall.

Dass die Tagesmütter die Kinder nicht, wie sonst üblich, in ihrer eigenen Wohnung betreuen, sei sicher ein großer Vorteil des Projektes. Nicht zuletzt auch, weil die Kinder hier mit anderen Kindern zusammen sind. Das ist auch Anke Trouw wichtig. Ihr Sohn Adrian ist 20 Monate alt. „Ich arbeite zwar noch nicht wieder, aber so hat Adrian schon mal Kontakt zu anderen Kindern“, sagt die 31-Jährige.

Auch Leni ist an zwei Tagen in der Woche da. Ihre Mutter, Kerstin Schulz, arbeitet an diesen Tagen und manchmal auch am Wochenende. Dann ist Leni bei Tagesmutter Isabell Festing zuhause. „Das ist optimal“, sagt Kerstin Schulz.

Das Betreuungskonzept ist flexibel und richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Familien. Susanne Kehrberg beispielsweise genießt es, mal einen Vormittag in der Woche Zeit für sich zu haben. Tochter Luise ist dann bei der Tagesmutter im Kloster.

Bei Betreuungszeiten unter zehn Stunden pro Woche rechnen Eltern und Tagesmutter direkt miteinander ab. Fallen mehrere Stunden an, übernimmt die Verwaltung die Abrechnung. Marion Schnelle kümmert sich auch um die Vermittlung der Tagesmütter. Bezahlt werden nur die betreuten Stunden. Die Kosten für die Kindertagespflege orientieren sich an den Kosten für einen vergleichbaren Kindergartenplatz. Kindertagespflege ist grundsätzlich bis zum 13. Lebensjahr möglich.

Familien, die einen Tagespflegeplatz für ihr Kind suchen, können sich in der Samtgemeindeverwaltung bei Marion Schnelle unter der Telefonnummer 05183/500-13 informieren.

Kategorie

Kinder und Jugend, Bildung

Wahlprogramm für die Europawahl 2024

Zu unseren Veranstaltungen

GRUENE.DE News

&lt;![CDATA[Neues]]&gt;