BI gegen Pläne für Ith-Tunnel

Die geplante Ith-Querung lässt in den betroffenen Dörfern die Wellen hochschlagen. Denn die Straßenbau-Behörde favorisiert offenbar die sogenannte Variante 9a. Das würde bedeuten: Die Tunnelstraße käme oberhalb der Ortsmitte wieder " ans Licht" .

14.07.12 –

Capellenhagener Bürger schließen sich gegen Favoriten-Variante zusammen

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 14.07.12)  Capellenhagen. Die geplante Ith-Querung lässt in den betroffenen Dörfern die Wellen hochschlagen. Denn die Straßenbau-Behörde favorisiert offenbar die sogenannte Variante 9a. Das würde bedeuten: Die Tunnelstraße käme oberhalb der Ortsmitte wieder " ans Licht" .

" Damit würde das Verkehrsproblem der Capellenhagener quasi nur auf die andere Seite der Häuser verlegt" , schimpft Friedrich-Wilhelm Homann. " Eine Ortsumgehung, die keine Ortsumgehung ist, wollen wir nicht."  Deshalb hat er seine Mitbürger per Handzettel zu einem Treffen eingeladen. Das Dorf soll möglichst eine gemeinsame Position zu der geplanten Umgehungsstraße der Bundesstraße 240 sowie zum Ith-Tunnel finden. Fast ein Drittel der gut 150 Einwohner folgten seiner spontanen Einladung.

" Die Belastungen für die Menschen hier vor Ort sind einfach zu hoch" , trug Friedrich-Wilhelm Homann die Meinung der Anwesenden im Dorfgemeinschaftshaus zusammen. Dabei betonte er aber, " dass in Capellenhagen keiner grundsätzlich gegen eine Verlegung der Bundesstraße ist" . Allerdings seien nicht alle Möglichkeiten in die Überlegungen der Straßenbaubehörde mit einbezogen.

Gänzlich vernachlässigt wurde etwa der älteste Entwurf einer Ith- Querung in den Planungen der Behörde. Ältere Einwohner berichteten, dass bereits im Dritten Reich eine Ith- Querung zwischen Fölziehausen und Capellenhagen geplant war. Diese sollte auf der anderen Seite zwischen Dielmissen und Lüerdissen münden. Der Tunnel wäre nach der Berechnung von Homann dann je nach Ausbau zwischen 1600 und 2200 Metern lang. Diese Version fand bei den Einwohnern den größten Anklang. Aus Sicht der Capellenhagener würde sie auch örtlich besser zu der geplanten Ortsumgehung von Eschershausen passen.

Dieter Rinne vom Bauamt der Samtgemeinde sicherte den Einwohnern die Unterstützung der Verwaltung zu. " Die Variante 9a ist aus Sicht der Capellenhagener Bürger eine große Katastrophe" , stellte er auch als Einwohner des Fleckens fest. Er machte aber deutlich, dass die Einwohner zusammen mit Politik und Verwaltung Alternativen aufzeigen müssten: " Nur der reine Protest gegen eine Sache macht keinen Sinn."  

Bis zum 31. Juli haben die Bürger nun noch Zeit, Einwände im Raumordnungsverfahren geltend zu machen, wobei die Verwaltung helfen will. Neben der großen Lärmbelästigung bei einer Tunnelausfahrt in Höhe der Dorfmitte fürchten die Bürger vor allem viel Dreck. " Der Kamineffekt würde den Schmutz geradezu in den Ort pusten" , ist sich Friedrich- Wilhelm Homann sicher. Denn auf der gegenüberliegenden Seite würde der Tunneleingang in etwa 230 Metern Höhe liegen, während er bei Capellenhagen mit etwa 300 Metern Höhe austreten würde.

Unverständnis bei vielen Bürgern löste auch das Kosten-Argument aus. Denn bei den Einwohnern war der Eindruck entstanden, das die Variante 9a nur wegen der geringeren Kosten von 76 Millionen Euro ausgewählt wurde. " Unser Staat finanziert halb Europa und für uns ist nichts über?" , fragte Homann provokativ in die Runde.

Damit ihr Protest ein Gesicht bekommt, einigten sich die Einwohner von Capellenhagen auf die Gründung einer Bürgerinitiative. Zum Sprecher wurde einstimmig Friedrich-Wilhelm Homann gewählt. Die zweite Vorsitzende wurde Sabine Schecke und Schriftführer Heinz Nolte. In den nächsten Tagen wollen sie fristgerecht noch einen gemeinsamen Einwand mit den genannten Alternativen abgeben. Die Capellenhagener hoffen dadurch, dass auch sie von einer Ortsumgehung profitieren und nicht zu den Verlierern der Ith-Querung werden.

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