Landkreis: Noch mehr Solar- und Windenergie

Der Landkreis Hildesheim sieht in der Region noch großes Potenzial für den Ausbau von Windkraft, Solarenergie und Biomasse-Kraftwerken. Das hat die Kreisverwaltung nach einem weiteren Treffen von Fachleuten und engagierten Bürgern zum geplanten lokalen Klimaschutz-Programm erklärt.

03.08.12 –

Verwaltung sieht zusätzliches Potenzial in der Region

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 03.08.12)  Kreis Hildesheim. Der Landkreis Hildesheim sieht in der Region noch großes Potenzial für den Ausbau von Windkraft, Solarenergie und Biomasse-Kraftwerken. Das hat die Kreisverwaltung nach einem weiteren Treffen von Fachleuten und engagierten Bürgern zum geplanten lokalen Klimaschutz-Programm erklärt.

Ein "sehr großes Ausbaupotenzial" bescheinigt die Kreisverwaltung dabei der Photovoltaik. Derzeit gibt es drei große Solarparks in der Region, nämlich Freden, Heinde/Lechstedt und neuerdings Weiterer/Algermissen. Zudem haben Tausende Hausbesitzer allerorten ihre Süd- und West-Dächer mit Modulen bestückt.

Der Landkreis spricht von einer "sehr unterschiedlich starken Nutzung". Ob der Landkreis beabsichtigt, sich selbst an weiteren Solarparks zu beteiligen, oder zusätzliche Anreize für Immobilienbesitzer schaffen will, ihre Dächer auszustatten, ist aber noch unklar.

Direkten Einfluss hat der Landkreis hingegen bei einer anderen erneuerbaren Energieform- dem Strom aus Windkraft. Wie berichtet, will er zusammen mit den Gemeinden im "Regionalen Raumordnungs-Programm" zusätzliche Flächen für Windparks bereitstellen - und zwar über die bereits bekannten Areale hinaus.

"Erste Ergebnisse zeigen, dass vor allem im nördlichen Teil des Landkreises hohe Windgeschwindigkeiten gemessen werden", stellt Pressesprecher Hans- Albert Lönneker fest. Zusätzliches Potenzial gebe es auch im Südkreis - doch das ließe sich vor allem mit noch höheren Anlagen nutzen. Um den Windschatten der Berge zu verlassen, sind Nabenhöhen bis zu 150 Meter und damit Gesamthöhen von 180 Metern denkbar - Aussichten, die derzeit zum Beispiel bei der Bevölkerung in Heinum (Samtgemeinde Gronau) für große Empörung sorgen. Dort fand gestern Abend eine Bürgerversammlung statt, die erst nach Redaktionsschluss beendet war. Die HAZ berichtet in ihrer morgigen Ausgabe darüber.

Beim Thema Windkraft spricht sich der Landkreis auch für das sogenannte Repowering aus, also für den Ersatz kleiner, älterer Windräder durch neue, höhere und damit leistungsstärkere Modelle: "Ein umfassendes Repowering würde die Reduzierung der Anzahl der vorhandenen Anlagen durch deren Leistungssteigerung ermöglichen", schreibt Lönneker in einer Pressemitteilung. Ob das allerdings tatsächlich so kommt, ist fraglich. Denn bei bekannten geplanten Repowering- Projekten wie bei Eime oder Bockenem wollen die Betreiber nämlich keineswegs weniger Windräder aufstellen als bislang.

Auch beim Thema Biomasse sieht der Landkreis das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, sieht aber noch Bedarf für weitere Analysen. Fertig ist bereits eine Analyse des Stromverbrauchs in der Region. Die besagt, dass der Anteil des Ökostroms am Verbrauch von Unternehmen und Bürgern in Stadt und Landkreis Hildesheim etwas höher ist als im Bundes-Durchschnitt.

Die Arbeitsgruppen für das Klimaschutz- Programm haben indes einen konkreten Vorschlag gemacht. Sie regen ein Modellprojekt für sogenannte "Kleinwindanlagen" an - etwa einen Meter große Windräder, die man sich auf das Hausdach stellen kann. Ob etwas daraus wird? Nach dem nächsten und letzten Klimaschutz-Treffen im September will der Landkreis klarer sehen.

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