Windkraft: Im Despetal regt sich Widerstand

Viele Bürger von Heinum wollen sich gegen einen möglichen Windpark vor den Toren ihres Dorfes in der Samtgemeinde Gronau wehren. Engagierte Einwohner haben deshalb die Arbeitsgruppe "Kein Windpark Heinum" gegründet.

31.07.12 –

Heinumer gründen Arbeitsgruppe gegen Windpark / Donnerstag Info-Veranstaltung für Einwohner aus drei Dörfern

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 31.07.12)  Heinum. Viele Bürger von Heinum wollen sich gegen einen möglichen Windpark vor den Toren ihres Dorfes in der Samtgemeinde Gronau wehren. Engagierte Einwohner haben deshalb die Arbeitsgruppe "Kein Windpark Heinum" gegründet. Sie laden für Donnerstag, 2. August, um 19 Uhr zu einer Bürgerversammlung ins Feuerwehrgerätehaus an der Fillekuhle ein. "Es kann allerdings sein, dass wir ein Platzproblem bekommen und kurzfristig in den ehemaligen "Rotdorn" umziehen, erklärt Horst Manke, der zusammen mit seinen Mitbürger Wolfgang Schulz und Peter Tschöpel die Arbeitsgruppe aus der Taufe gehoben hat.

Wie berichtet, planen der Landkreis Hildesheim so wie die Samtgemeinden Gronau und Sibbesse ein "Vorranggebiet" für Windkraft im Despetal einzurichten. Konkret in dem Dreieck zwischen den Kreisstraßen, die die Dörfer Eberholzen, Eitzum und Heinum miteinander verbinden. Hintergrund ist das neue "Regionale Raumordnungsprogramm" des Landkreises. Darin sollen im Zuge der Energiewende mehr potenzielle Windkraft-Flächen ausgewiesen werden als bisher. Und der Landkreis hat einige Städte und Gemeinden ausgeguckt, bei denen er noch Luft für weitere solcher Areale sieht. Auch Gronau und Sibbesse gehören dazu.

Bei der Suche nach Windkraft-Flächen in diesen Kommunen tat sich die Kreisverwaltung allerdings zunächst schwer. Vor allem in der Samtgemeinde Gronau, wo es bislang nur den Windpark auf dem Sonnenberg bei Eime gibt, fiel demnach fast jedes Gebiet wegen Abstandsregelungen (fünf Kilometer von Windpark zu Windpark, einen Kilometer vom Windrad zum ersten Wohnhaus) durchs Raster. Auch in der Samtgemeinde Sibbesse suchten die Planer zunächst vergeblich - und präsentierten schließlich eine gemeinsame Fläche als Lösung. Käme es zu einem Windpark im Despetal, würden demnach einige Windräder auf dem Gebiet der Samtgemeinde Gronau (Eitzum und Heinum) stehen, einige auf dem Gebiet der Samtgemeinde Sibbesse (Eberholzen).

Die engagierten Heinumer um Manke, Schulz und Tschöpel erfuhren vor kurzem durch einen Artikel in dieser Zeitung von den Plänen. Sie besuchten daraufhin mit zahlreichen Mitbürgern die Sitzung des Bauausschusses der Samtgemeinde, in der erstmals öffentlich über das Thema beraten wurde. Der Ausschuss fasste den Beschluss, einen Flächennutzungsplan für Windkraft zwischen den drei Dörfern aufzustellen. Wirksam wird das Votum allerdings erst, wenn der Samtgemeinderat ihm folgt (was wahrscheinlich ist). Auch die Ratsgremien der Samtgemeinde Sibbesse müssen sich noch öffentlich mit dem Thema beschäftigen.

Mit der Aufstellung des Flächennutzungsplans rollen noch nicht die Bagger an. Dann steht allerdings fest: Will ein Investor in einer der beiden Samtgemeinden Windräder aufstellen, ginge das nur dort - und es gäbe praktisch einen Anspruch auf Genehmigung. Und zwar für Windräder mit einer Nabenhöhe von 150 Metern und entsprechend großen Rotoren.

In Eberholzen und Eitzum hat sich bislang kein Widerstand geregt, in Heinum umso mehr. "Das kommt mit den Abständen zumOrt niemals hin", glaubt Manke. Man wolle sich mit dem Thema intensiv auseinandersetzen und dafür sorgen, dass alles transparent laufe. Vor allem aber lehnen sie die mögliche Höhe der Windräder ab. Zur Unterstützung hoffen sie, dass viele Bürger ihrer Einladung folgen. "Natürlich sind auch Einwohner aus Eberholzen und Eitzum willkommen", betont Manke.

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