Gazale-Freunde hoffen auf Freitag

Rund 100 Menschen haben gestern in Hildesheim für die Rückkehr der vor sieben Jahren abgeschobenen Kurdin Gazale Salame (31) und ihrer Kinder nach Deutschland demonstriert.

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 19.07.12)  Kreis Hildesheim. Rund 100 Menschen haben gestern in Hildesheim für die Rückkehr der vor sieben Jahren abgeschobenen Kurdin Gazale Salame (31) und ihrer Kinder nach Deutschland demonstriert. " Die Landesregierung sollte wenigstens das Recht der Kinder auf Erziehung akzeptieren" , sagte Kai Weber vom Niedersächsischen Flüchtlingsrat. Die damals schwangere Frau war 2005 mit ihrer einjährigen Tochter nach 17 Jahren in Deutschland aus dem Landkreis Hildesheim in die Türkei abgeschoben worden. Dabei wurde sie von ihrem Ehemann Ahmed Siala und den beiden älteren Töchtern Amina (heute 15) und Nura (13) getrennt. Sie lebt heute mit ihren beiden jüngeren Kindern Schams (8) und Gazi (7) in Izmir.
Der Fall der auseinandergerissenen Familie steht an diesem Freitag auf der Tagesordnung im niedersächsischen Landtag in Hannover. Die Opposition von SPD, Grünen und Linken fordert in einem Entschließungsantrag die Rückkehr der Frau. Die Trennung sei inhuman und müsse unverzüglich beendet werden, heißt es darin: " Die Heimat aller Familienmitglieder ist Niedersachsen."  Auch konservative Politiker unterstützten die Forderung, sagte Weber. So hätten sich die CDU-Politiker Rita Süssmuth, Heiner Geißler und Rudolf Seiters unmissverständlich für eine Rückkehr der Kurdin eingesetzt. " Wir hoffen, dass die Stimmen aus konservativen Kreisen letztendlich den Ausschlag geben."  Bei der Kundgebung präsentierten die Unterstützer entsprechende Zitate auf Schautafeln.

Unterstützung gibt es auch aus der Wissenschaft: Der Migrationsforscher Klaus J. Bade hat an das Land Niedersachsen appelliert, der vor siebeneinhalb Jahren abgeschobenen Kurdin Gazale Salame eine Rückkehr zu ermöglichen. " Es ist verfassungsfeindlich, eine Familie zu zersägen" , sagte der Berliner Politikberater am Mittwoch im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst.

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