Grundschule Adensen soll Gnadenfrist bekommen

Die Chancen für den Erhalt der Grundschule Adensen als Schule in freier Trägerschaft wachsen. Die SPD-Fraktion im Nordstemmer Gemeinderat hat sich bei ihrer jüngsten Fraktionssitzung dafür ausgesprochen, die Dorfschule erst zum Ende des kommenden Schuljahrs zu schließen.

Übernahme durch neuen Träger 2013 möglich

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 26.04.12) Adensen. Die Chancen für den Erhalt der Grundschule Adensen als Schule in freier Trägerschaft wachsen. Die SPD-Fraktion im Nordstemmer Gemeinderat hat sich bei ihrer jüngsten Fraktionssitzung dafür ausgesprochen, die Dorfschule erst zum Ende des kommenden Schuljahrs zu schließen.

Nach Angaben von Fraktionschef Thorsten Esse wollen seine Genossen in der heutigen Ratssitzung geschlossen für einen entsprechenden Antrag votieren. Damit hätte eine neue Elterninitiative zunächst einmal Zeit gewonnen. Sie könnte dann im August 2013 die Schule von der Gemeinde übernehmen.

Eigentlich hatte im Hickhack um die Grundschule Adensen zuletzt alles auf eine Schließung hingedeutet. Bürgermeister Norbert Pallentin (SPD) hatte vorgeschlagen, die Einrichtung bereits zum Ende des laufenden Schuljahrs dichtzumachen. Und mehrere seiner Parteifreunde im Rat wollten sich diesem Vorschlag anschließen. Nun hat aber eine Initiative engagierter Eltern angekündigt, die Schule als freier Träger von der Gemeinde übernehmen zu wollen.

Dies hat in der Fraktion offenbar zu einem Umdenken geführt. Die SPD will nun in der heutigen Ratssitzung den Antrag stellen, die Schule erst zum 31. Juli 2013 zu schließen. "Es soll ein Signal sein, dass wir das Modell nicht bis zum Sankt-Nimmerleins- Tag fortsetzen können", sagt Fraktionschef Esse. Zugleich solle der Elterninitiative aber die Chance gegeben werden, eine "alternative Schulform" anzubieten.

Wie berichtet soll in Adensen ein völlig neues pädagogisches Modell erprobt werden, das sowohl Elemente reformpädagogischer Strömungen als auch Ideen des langjährigen Schulleiters Henry Thörner enthalten soll. Die Grundschule mit dieser besonderen Prägung soll den Plänen zufolge für Kinder aus der gesamten Region offen sein.

Die SPD will nun den Fortbestand der Grundschule davon abhängig machen, ob das Konzept umgesetzt wird, wie Esse erklärt: "Gibt es das nicht, wird der Schulstandort Adensen beendet." Nach seinen Angaben soll es – anders als bei der Abstimmung im vergangenen Jahr – keine Abweichler innerhalb der SPD-Fraktion geben: "Die Fraktion wird geschlossen dafür stimmen."

Kommt es tatsächlich so, wäre die Schließung der Schule noch in diesem Jahr wohl vom Tisch. Die SPD verfügt im Rat über 13 Sitze. Die Gruppe aus Grünen (drei Mandate) und dem inzwischen Parteilosen Dietmar Rebmann ist ebenso wie die Unabhängige Wählergemeisnchaft (zwei Sitze) ohnehin für den Erhalt der Schule. Einzig die CDU, die über elf Ratsmandate verfügt, plädiert weiterhin für die Schulschließung noch in diesem Jahr. Dies hat die Partei in ihrer Fraktionssitzung noch einmal bekräftigt, wie Fraktionschefin Cornelia Nagel mitteilte: "Wir wollen endlich Klarheit herstellen." Im nächsten Jahr werde die Schule wieder nur Lehrer- Abordnungen von anderen Schulen bekommen: "Das ist pädagogisch nicht länger hinnehmbar." Gegen die Gründung einer Privatschule ist die CDU zwar nicht. Die Schule soll aber zunächst geschlossen und dann unter dem neuen Träger wieder eröffnet werden.

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