Nordstemmen plant Solar-Genossenschaft

Die Gemeinde Nordstemmen bereitet sich auf den Umstieg auf regenerative Energien vor. Experten sollen prüfen, ob in Zukunft noch weitere Windenergie-Anlagen genehmigt werden können. Interessenten dafür gibt es bereits. Außerdem soll – wie in anderen Gemeinden im Landkreis – eine Solar-Genossenschaft gegründet werden.

Weichen für die Energiewende / Möglicherweise neue Windräder

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 26.01.12) Nordstemmen. Die Gemeinde Nordstemmen bereitet sich auf den Umstieg auf regenerative Energien vor. Experten sollen prüfen, ob in Zukunft noch weitere Windenergie-Anlagen genehmigt werden können. Interessenten dafür gibt es bereits. Außerdem soll – wie in anderen Gemeinden im Landkreis – eine Solar-Genossenschaft gegründet werden.

Ob es neue Windräder im Bereich der Gemeinde geben wird, ist noch offen. Im Ausschuss für Planung, Bau, Umwelt und Feuerschutz wurde zunächst über mögliche Standorte diskutiert, deren Prüfung noch aussteht. Für den Ausschuss-Vorsitzenden Jens Pape (CDU) ist aber schon jetzt klar, dass auch Nordstemmen seinen Beitrag zur Energiewende liefern muss: "Wir können nicht Grohnde abschalten wollen und sagen: Der Strom kommt weiter aus der Steckdose."

Der Landkreis Hildesheim bereitet derzeit ein neues Regionales Raumordnungsprogramm vor, das mögliche Windenergiestandorte ausweisen soll. Voraussetzung für die Genehmigung einer Windkraftanlage ist ein Abstand von 750 Metern zu den nächsten Wohnsiedlungen sowie von fünf Kilometern zu der nächsten Windkraftanlage. Diese Kriterien treffen nur auf drei Standorte im Gemeindegebiet zu: Einer zwischen Burgstemmen und Betheln, einer am Gleisdreieck zwischen Rössing, Klein Escherde und Emmerke sowie ein dritter bei Adensen.

In Adensen gibt es bereits Windkraftanlagen. Hier käme grundsätzlich eine Erweiterung der bestehende Anlagen oder auch eine technische Aufrüstung der bestehenden, das so genannte "Repowering", in Frage. Die Ausschussmitglieder Christoph Bauch (UWG) aus Adensen und Dieter Rebmann aus dem benachbarten Hallerburg betonten, dass die Bürger angesichts von zwei Biogasanlagen und eines Tiermastbetriebs nicht mehr weiter belastet werden dürften. "Das Verständnis der Bürger, weitere Anlagen einzurichten, schwindet", sagte Rebmann, der gemeinsam mit Grünen und SPD eine Gruppe im Rat bildet.

Grundsätzlich sollen nun aber alle möglichen Standorte "ergebnisoffen" geprüft werden, betonte Pape. Dabei gibt es auch gegen die Standorte bei Burgstemmen und Klein Escherde Bedenken. Der Standort am Gleisdreieck wurde bereits 1998 unter anderem aus Gründen des Vogelschutzes verworfen. Das gleiche gilt für den Standort zwischen Burgstemmen und Betheln. Hier befindet sich laut Kreisverwaltung der Flugkorridor des Schwarzstorchs zwischen Hildesheimer Wald und Leineniederung, was eine Ansiedlung von Windrädern nach Meinung der Experten wenig geeignet erscheinen lässt. "Der Standort wird eher negativ eingeschätzt", heißt es in der Vorlage der Gemeindeverwaltung.

Gleichwohl gibt es bereits mehrere Interessenten, die gerade hier Windräder installieren wollen. So planen etwa die 25 Eigentümer der Flächen eine Kooperation mit einem Bremer Windkraftunternehmen. Die Flächen sollen verpachtet werden, insgesamt fünf Windräder links und rechts der Landesstraße installiert werden. Hier sollen hochmoderne Anlagen mit einer Nabenhöhe von 135 Metern und einer Leistung von drei Megawatt entstehen. "Wir stehen kurz vor dem Abschluss", berichtete Axel Grüttner, der als Vorsitzender des Realverbandes die Interessen der Grundstückseigentümer vertritt. Bedenken an dem Standort lässt er nicht gelten: "Nach Aussage der Betreiberfirma ist das ein idealer Standort."

Während die neuen Windkraft-Anlagen also zunächst durch ein neues Raumordnungsprogramm genehmigt werden müssen, sind die Planungen für die Nutzung einer weiteren regenerativen Energie in der Gemeinde bereits weiter gediehen. So soll eine Solar-Genossenschaft gegründet werden, an der sich alle Bürger mit einer Mindesteinlage von 500 Euro beteiligen können. Die Gemeinde arbeitet dabei mit der Volksbank Hildesheim und der Energieversorgung Hildesheim (EVI) zusammen. Die Volksbank hat bereits Bürger-Solargenossenschaften in Gronau, Harsum, Elze und Giesen gegründet.

Im März soll die Gründungsversammlung stattfinden. Als Standorte für die Solar-Anlagen kommen unter anderem die Dächer der Turnhallen in Adensen und Rössing sowie der Grundschule Barnten in Frage. Insgesamt könnten nach Angaben von Dieter Gehrke von der Volksbank Hildesheim auf bis zu sieben Dächern in der Gemeinde der Sonnenstrom genutzt werden.

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Energie | Gemeinde Nordstemmen

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