500 Sonnenblumen für die City

Hunderte Sonnenblumen überstrahlen womöglich bald Zigarettenstummel und tierische Hinterlassenschaften auf Grünflächen in der Stadt. Das Bündnis 90/Die Grünen lädt zum wilden Gärtnern.

09.04.11 –

Die Grünen verteilen Saatgut als Zeichen gegen Atomkraft

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 09.04.11) Hildesheim. Hunderte Sonnenblumen überstrahlen womöglich bald Zigarettenstummel und tierische Hinterlassenschaften auf Grünflächen in der Stadt. Das Bündnis 90/Die Grünen lädt zum wilden Gärtnern: Über 500 Päckchen Saatgut hat Grünen-Mitglied Lisa Besenroth eingetütet, um sie auf der Anti-Atom-Demonstration am kommenden Montag zu verteilen. Die Aktion ist inspiriert vom "Sunflower Guerilla Day", der bei Facebook schon zahlreiche Anhänger hat. Von dort hat Fraktionsvorsitzender Ulrich Räbiger die Anleitung zum freien Gärtnern, die sich auf den Flyern der Grünen zusammen mit den Samen findet.

Das Prinzip ist denkbar einfach: Ein Guerilla-Gärtner benötige demnach lediglich ein paar Sonnenblumen-Samen, eine Flasche Wasser und einen Bleistift. Derart bewaffnet suche er sich Brachflächen, Verkehrsinseln oder Erdflächen um Bäume in der Innenstadt, die genügend Erdreich bieten und seiner Meinung nach verschönerungswürdig sind. In die Erde solle er mit dem Bleistift ein etwa drei Zentimeter tiefes Loch, einige Sonnenblumenkerne hineinlegen, das Loch schließen und die Saat bewässern. Die Blütezeit der Pflanzen, die sich immer dem Licht zuwenden, beginnt in der Regel zwischen Juli und August und geht bis Oktober.

Ziel der Aktion ist dabei nicht nur das Begrünen der Stadt. Mit den Sonnenblumen als Symbol der Anti-Atom-Bewegung und Erkennungszeichen der Grünen wollen die Polit-Gärtner "ein langfristiges Signal gegen Atomenergie setzen", erklärt Räbiger. "Mit ganz wenig Aufwand kann so jeder ein Zeichen setzen." Die Aussaat der Blumen stünde für Sonnenenergie und gegen Atomkraft und symbolisiere die langjährigen politischen Ziele der Grünen, so Räbiger.

"Guerilla-Gardening" ist eine aus Großbritannien stammende Protestform. Ursprünglich ein Zeichen zivilen Ungehorsams, hat es sich mittlerweile zum heimlichen Wettstreit entwickelt und erfreut sich in den Großstädten zunehmender Beliebtheit. Räbiger ist zuversichtlich, dass die Aktion gut angenommen wird: "Alle, denen ich bisher davon erzählt habe, fanden die Idee klasse." Samen gibt es außer bei der Demo im Bioladen Die Knolle, bei Ameis Buchecke und Grünen-Büros.

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