Energiejonglage mit Neonröhren

Im Juli bekam die Kreisverwaltung den Auftrag, das zu prüfen, ob sich Energiesparen mit einem Contractor, also einem privaten Beratungsunternehmen, rechnet. Das Ergebnis: Bei einem Contracting würde der Landkreis nach zwölf Jahren 57.000 Euro sparen. Wenn die Fachleute im eigenen Haus die Aufgabe selbst übernehmen - und damit ihre Arbeitsplätze erhalten -, hätte der Landkreis im gleichen Zeitraum 779.000 Euro gespart.

05.09.12 –

Kreisverwaltung setzt beim Sparen auf eigene Kompetenz: keine externen Berater

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 05.09.12)  Kreis Hildesheim. Energiesparen geht ganz einfach: im Gymnasium Sarstedt. Dort kann der Landkreis die vorhandene Lichttechnik nutzen und für wenig Aufwand neue Leuchtstofflampen einsetzen. Die Rechnung: gleiches Licht bei weniger Stromverbrauch, je nach äußerer Helligkeit regeln die Lampen nach, außerdem werden Präsenzmelder eingebaut. Das bringt jährlich 30000 Euro, kostete aber vorab 300000 Euro, nach zehn Jahren wird dann richtig gespart.

Als nächstes ist das Kreishaus selbst an der Reihe. Das schlägt zumindest Dieter Wolff, Fachdienstleiter Gebäudewirtschaft, dem Umweltausschuss des Landkreises vor. Doch das ist nur die Spitze der Einsparmöglichkeiten. Eigentlich sollte er prüfen, ob sich Energiesparen mit einem Contractor, also einem privaten Beratungsunternehmen, rechnet. Im Juli bekam er den Auftrag, das zu prüfen. Sein Ergebnis: Bei einem Contracting würde der Landkreis nach zwölf Jahren 57.000 Euro sparen. Wenn die Fachleute im eigenen Haus die Aufgabe selbst übernehmen - und damit ihre Arbeitsplätze erhalten -, hätte der Landkreis im gleichen Zeitraum 779.000 Euro gespart. Eine Rechnung, die fraktionsübergreifend im Ausschuss abgenickt wurde. Wolff strahlte über beide Backen.

CDU-Ratsmitglied Ralf-Manfred Lehne fragte sich dann allerdings, was denn daran neu sei, wenn die Bauverwaltung Spareffekte im Blick habe: "Das gehört doch zu Ihren Standards."

Schon richtig, stimmte Wolff ihm zu, allerdings sei das bisher nur bei laufenden Bauvorhaben ins Blickfeld geraten. Neu sei, das die Verwaltung gewissermaßen so einen "Generalangriff" auf die Energieschlucker führen könne. Ausschuss- Vorsitzende Erika Hanenkamp, von Beruf her selbst Ingenieurin, griff Wolffs Vorschlag auf und bat ihn darum, die bereits vor Jahren erstellte Prioritätenliste zu aktualisieren und den Ausschuss- Mitgliedern zur Verfügung zu stellen.

"Man kann das wunderbar verzahnen", reagierte Wolff und verwies noch einmal auf das Sarstedter Beispiel: "Die größten Potenziale beim Energiesparen liegen in der Lichttechnik."

Seine Mitarbeiter haben auch die Wärmeenergie unter die Lupe genommen, jedenfalls bei allen Gebäuden, die über einen längeren Zeitraum noch im Besitz des Landkreises verbleiben würden. Heraus fällt beispielsweise dabei die alte Hauptschule in Sarstedt, die nun unter dem Dach der Oberschule in einem Gebäude gemeinsam mit der ehemaligen Realschule unterkommt.

Ob nun das Kreishaus in Alfeld, das Elzer Schulzentrum oder die Berufsbildenden Schulen: An allen Standorten gibt es bereits Regelungsanlagen, Außentemperaturfühler oder Steuerung einzelner Heizkreise, mit denen Energie gespart werde. Allerdings stehe dem Landkreis von 2016 ein "beträchtlicher Bauunterhaltungsbedarf" bei den Kesselanlagen bevor, um die gesetzlichen Anforderungen einhalten zu können.

Damit erübrige sich ein Contracting für denLandkreis Hildesheim, schloss Wolff seine Ausführungen: "Eine Verwaltung mit qualifiziertem Personal kann Klimaschutzziele auch selbst erreichen."

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