Schellerten macht den Anfang und gibt die Laternen ab

Als erste Kommune im Landkreis hat die Gemeinde Schellerten ihre Straßenbeleuchtung aus der Hand gegeben. Betrieben und gewartet werden die rund 900 Laternen jetzt vom Hildesheimer Energieversorger EVI.

13.06.10 –

EVI betreibt Straßenbeleuchtung / 55 Prozent weniger Energieverbrauch

(Quelle: KEHRWIEDER am Sonntag, 13.06.10) Schellerten. Die Gemeinde Schellerten hat es getan. Als erste Kommune im Landkreis hat sie ihre Straßenbeleuchtung aus der Hand gegeben. Betrieben und gewartet werden die rund 900 Laternen jetzt vom Hildesheimer Energieversorger EVI. Bereits Anfang des Jahres, in der dunklen Winterzeit, sind die Leuchtmittel ausgetauscht worden - ohne dass viel Aufhebens darum gemacht wurde. "Wir wollten erst konkrete Zahlen haben, bevor wir an die Öffentlichkeit gehen", sagt Michael Bosse-Arbogast, Kaufmännischer Geschäftsführer der EVI.

Die gibt es nun: Mit 30 Prozent Energieeinsparung hatte Bosse- Arbogast gerechnet, jetzt sind es sogar 55 Prozent. Die Laternen, die im Übrigen genau so hell leuchten wie vorher, verbrauchen 200.000 Kilowattstunden weniger pro Jahr. Das entspricht laut EVI einer jährlichen CO2-Reduzierung von rund 112 Tonnen. 2009 waren in der Gemeinde Schellerten noch zirka 650 Lampen mit Quecksilberdampfleuchtmitteln ausgerüstet. Damals modern, heute weder vom Verbrauch noch von der Leuchtkraft her zeitgemäß. Deshalb hat die EU auch beschlossen, diese Art von Leuchtmitteln ab 2015 nicht mehr zuzulassen.

Doch nicht nur der Energieverbrauch sinkt, die Gemeinde spart ebenfalls: Rund 10.000 Euro im Jahr, wie Kämmerer Norbert Siegel ausgerechnet hat. Der Vertrag mit der EVI läuft über vier Jahre, in diesem Zeitraum übernimmt der Energieversorger Stromlieferung, Wartung und Entstördienst zum Festpreis. Die Schaltzeiten wurden dabei nicht angetastet. Bereits seit 1975 wird die Straßenbeleuchtung in Schellerten zwischen 0.30 und 5 Uhr komplett ausgeschaltet. Darüber hinaus hat der Vertrag mit der EVI für die Gemeinde den Vorteil, dass sie einen deutlich reduzierten Verwaltungsaufwand hat, weil jährlich nur noch eine Rechnung geprüft werden muss. "Es gibt wirklich nur Gewinner", sagt Bosse-Arbogast.

Und auch Bürgermeister Axel Witte spart nicht mit Lob: "Die Straßenbeleuchtung aus den Händen zu geben, ist uns nicht leicht gefallen. Es ist ein sehr sensibles Thema. Die Erfahrungen, die wir in den vergangenen Monaten mit der EVI gesammelt haben, zeigen uns aber, dass wir die absolut richtige Entscheidung getroffen haben." Er hoffe jetzt schon, dass der Vertrag nach den vier Jahren verlängert wird. Kein anderer Anbieter habe ein vergleichbares Angebot vorgelegt, so Witte.

Bosse-Arbogast ist sich sicher, dass dieses Modell für die notorisch klammen Kommunen zukünftig eines der großen Themen wird. In der Stadt Hildesheim wird die Ausgliederung der Straßenbeleuchtung bereits offen diskutiert. "Wir können das im ganzen Landkreis anbieten", sagt der Geschäftsführer. "Und auch in der Stadt Hildesheim." Die EVI komme gern zu Beratungsgesprächen in die Kommunen.

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