Sparschock bricht Geheimhaltung

Der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung liegt jetzt eine Liste von insgesamt sieben massiven Sparvorschlägen vor, die insgesamt ein Einsparvolumen von 2,343 Millionen Euro erbringen würden.

04.06.11 –

HAZ deckt Kürzungs-Geheimnis auf / Erste Betriebsversammlungen schon an diesem Montag

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 04.06.11) Hildesheim. Der erste Sparbeschluss sickerte bereits Anfang Mai durch: In drei Ganztagsschulen der Stadt sollen die Preise für die Schulessen um je einen Euro ansteigen. Betroffen waren die Ganztagsschule Drispenstedt, die Robert-Bosch-Gesamtschule und das Goethe-Gymnasium. Der Beschluss sah vor, die 130 000 Euro Kosten für Mitarbeiter der Essensfirma auf die jeweiligen Preise der Speisen umzulegen. Diese Zeitung berichtete.

Waren das aber noch vergleichsweise kleine Beträge, liegt dieser Zeitung jetzt eine Liste von insgesamt sieben massiven Sparvorschlägen vor, die insgesamt ein Einsparvolumen von 2,343 Millionen Euro erbringen würden.

So sehen die Kürzungsvorschläge aus:
- Roemer- und Pelizaeus-Museum: minus 200000 Euro; - Theater für Niedersachsen: minus 500000 Euro;
- Musikschule Hildesheim: minus 345000 Euro;
- Volkshochschule Hildesheim: minus 388200 Euro;
- Stadtmarketing Hildesheim: minus 300 000 Euro;
- Öffentliches Grün: minus 250 000 Euro;
- Stadtarchiv und Bibliotheken: minus 360 000 Euro.

Bisher wollten Rat und Verwaltung hinter verschlossenen Türen ein Gesamtpaket verhandeln. In einem extrem dicht gestaffelten Beratungsmarathon sollen Sparvorschläge verhandelt, Mehrheiten in Fachausschüssen gebildet und alles dann im Rat am 27. Juni endgültig entschieden werden.

Hintergrund ist die dramatische Verschuldung der Stadt Hildesheim. Sie steht mit derzeit 300 Millionen Euro Schulden am finanziellen Abgrund. Um der Zahlungsunfähigkeit zu entkommen, bot das Land Hildesheim einen Zukunftsvertrag an. Sollte die Stadt drastische Kürzungen beschließen, wäre das Land bereit, bis zu 140 Millionen Schulden zu erlassen.

Wie diese Zeitung weiter erfuhr, stehen in verschiedenen Einrichtungen, die von den massiven Sparvorschlägen betroffen sein werden, in der kommenden Woche Betriebsversammlungen ins Haus.

Bestürzte Mitarbeiter sagten auf Nachfrage, die Sparvorschläge seien derart massiv, dass schon jetzt über ein Einstellen der ganzen Arbeit nachgedacht werden müsse.

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