Steht »Berggarten« schon auf der Kippe?

Hildesheim (br). Um die Zukunft der Kleingartenanlage »Berggarten« auf dem Moritzberg bahnt sich Streit an. Die Grünen haben jetzt gegen eine mögliche Umwandlung des Geländes in Bauplätze Position bezogen, einige Mitglieder der Kolonie sammeln bereits vorsorglich Unterschriften gegen diese Variante. Doch noch gebe es gar keine Entscheidung, betonen Stadtverwaltung und »Berggarten«-Vorsitzender Heinz Wüsthoff. Er empfindet die Proteste gar als Einmischung: »Das ist eine Angelegenheit unserer Kleingärtner.«

22.04.08 –

Grüne machen sich gegen Umwandlung der Kleingartenkolonie in Bauland stark / Stadt: Noch völlig offen

Hildesheim (br). Um die Zukunft der Kleingartenanlage »Berggarten« auf dem Moritzberg bahnt sich Streit an. Die Grünen haben jetzt gegen eine mögliche Umwandlung des Geländes in Bauplätze Position bezogen, einige Mitglieder der Kolonie sammeln bereits vorsorglich Unterschriften gegen diese Variante. Doch noch gebe es gar keine Entscheidung, betonen Stadtverwaltung und »Berggarten«-Vorsitzender Heinz Wüsthoff. Er empfindet die Proteste gar als Einmischung: »Das ist eine Angelegenheit unserer Kleingärtner.«

Anlass der Debatte ist die Absicht der Stadt, etliche Gartenanlagen in Hildesheim angesichts eines allgemeinen Überangebots im Zuge des neuen Flächennutzungsplans langfristig als Bauland auszuweisen. So sollen in der »Goldenen Perle« in Neuhof 69 Parzellen weichen, neben weiteren Anlagen ist auch der Berggarten ins Visier der Planer geraten. Doch nach Ansicht der Grünen sollte das Areal von der Liste eventueller Siedlungsflächen wieder verschwinden. Zwar zieht auch die Öko-Partei eine innerstädtische Bebauung »grundsätzlich einer weiteren Zersiedlung am Stadtrand« vor, wie sie in einer Pressemitteilung betont. Dabei müsse aber ein attraktives Wohnumfeld mit Grünflächen bestehen bleiben – wie eben dem Berggarten. »Er ist eine schützenswerte Oase«, sagt Fraktionschef Ulrich Räbiger, der sich im übrigen über »die Eile« wundert. Denn der F-Plan sei noch nicht politisch diskutiert worden. Außerdem entstehe auf dem Phoenixgelände ein weiteres Baugebiet nebenan. Und dann gibt es ja auch noch die Hohe Rode in Itzum: Diese müsse massiv beworben werden, weil die Nachfrage zu gering sei, erklärt Räbiger. Er könne daher keinen Handlungsbedarf zur Schließung des Berggartens erkennen.

Doch die stehe noch gar nicht im Raum, versichert Bezirksverbands-Chef Hans-Joachim Handelmann. Seine Organisation fragt in Absprache mit der Stadt jeweils die Mitglieder der betroffenen Anlage, wie diese sich deren Zukunft vorstellen. Die etwa 140 Berggarten-Nutzer hätten den Brief vor kurzem erhalten, der Rücklauf habe gerade erst begonnen. »Das Ergebnis lässt sich noch gar nicht absehen«, meint Kolonie-Vorsitzender Heinz Wüsthoff. Gebe es eine Mehrheit für den Erhalt, werde sich der Bezirksverband dafür einsetzen, verspricht Chef Handelmann. Auch die Verwaltung werde das Ergebnis der Befragung würdigen, unterstreicht Stadtbaurat Thomas Kulenkampff. »Das letzte Wort hat ohnehin der Rat.« Und in Sachen Berggarten rede auch die Klosterkammer mit, erinnert Kolonie-Chef Wüsthoff: Ihr gehöre das Land nämlich.

Hildesheimer Allgemeine Zeitung vom 22.04.2008

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