Stromtrasse: Klarheit nicht vor April

Welche Trasse für die geplante Höchstspannungsleitung von Wahle nach Mecklar zum Favoriten wird, entscheidet sich nicht vor April nächsten Jahres. Das erklärte Günter Piegsa von der Regierungsvertretung Braunschweig gestern auf Anfrage dieser Zeitung.

20.12.10 –

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 20.12.10) Kreis Hildesheim. Welche Trasse für die geplante Höchstspannungsleitung von Wahle nach Mecklar zum Favoriten wird, entscheidet sich nicht vor April nächsten Jahres. Das erklärte Günter Piegsa von der Regierungsvertretung Braunschweig gestern auf Anfrage dieser Zeitung. Die Behörde bearbeitet das Verfahren und die zahlreichen Stellungnahmen und Einwände. Im Sommer hatten die Verantwortlichen noch die Hoffnung geäußert, es könne vor Weihnachten zu einer Vorentscheidung kommen. Insgesamt gibt es fünf Varianten. Alle berühren den Landkreis, einige führen im Norden und Westen um Hildesheim herum, andere östlich.

Piegsa hatte schon im August Zweifel an diesem Zeitplan geäußert - und lag richtig. "Die Menge der Einwände und Stellungnahmen ist ohnehin schon enorm", erklärt er. "Hinzu kamen im Herbst noch einige Prüfaufträge des Landes an den Netzbetreiber TenneT, in welchen Bereichen eine Erdverkabelung möglich sei.

Piegsa hofft, dass Ende Februar die sogenannte Synopse fertig ist. Darin sollen Einwände von Behörden und Bürgerinitiativen sowie Stellungnahmen von TenneT zu diesen einzelnen Aspekten stehen. "Dann wird man schon ein bisschen sehen, welche Schwerpunkte gesetzt werden", sagt Piegsa. "Zudem kann jede Kommune und jede Initiative dann sehen, wie TenneT auf ihre jeweilige Position reagiert." Allerdings ist noch unklar, ob die Synopse auch veröffentlicht wird.

Danach sollen weitere Erörterungen zwischen der Regierungsvertretung und TenneT folgen. Am Ende folgt dann die Empfehlung der Raumordner – "die nach Abwägung aller Argumente am besten geeignete Trasse, die dann auch Grundlage des Planfeststellungsverfahrens wird." Aus dem Amtsdeutsch übersetzt heißt das: Die Variante, die dann veröffentlicht wird, wird aller Voraussicht nach auch tatsächlich die Trasse. Dann geht es nur noch um Details an der Route.

Allerdings kann sich auch danach noch eine Menge tun. "Megamasten"-Gegner hoffen auf neue Erdkabel-Gesetze, die Behörden rechnen mit einer Flut von Widersprüchen.

Doch sicher ist aktuell: Vor Anfang April kommen die Karten nicht auf den Tisch. "Es kann auch noch länger dauern", warnt Piegsa. "das ist alles sehr komplex!"

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