Kein Leben nach Tschernobyl, sondern nur noch ein Leben mit Tschernobyl

Ausstellung im Wahlkreisbüro als Warnung vor dem Atomdesaster

Hildesheim, 8.4.11. Die kleine Galerie im Wahlkreisbüro in Hildesheim war bestens besucht, als die Grünen-Bundestagsabgeordnete Brigitte Pothmer am Freitag (8. April 2011) eine neue Ausstellung in ihren Räumlichkeiten in der Jakobistraße eröffnete. So nüchtern und sachlich wie der Titel "26_04_1986" präsentieren sich auf den ersten Blick auch die Drucke auf den Metallplatten. Das Datum und die Motive beziehen sich auf die Atomkatastrophe in Tschernobyl,  die sich jetzt zum 25. Mal jährt. Der aus Kasachstan stammende Künstler Eugen Schulz hat Bilder aus dem Fotoalbum seines Vaters auf vorbehandelten Messingplatten verarbeitet. Dazu muss man wissen:  der Vater war seinerzeit als Soldat der Roten Armee zu Aufräumarbeiten in Tschernobyl abkommandiert und nach dem sechsmonatigen Einsatz dort erkrankt.  Über diese Fotos begann für Eugen Schulz, der zum Zeitpunkt der Reaktorexplosion zwei Jahre alt war, sowohl die Beschäftigung mit dem Schicksal seines Vaters als auch mit der zerstörerischen Kraft der Atomkraftenergie.

Zur Eröffnung der Ausstellung zitierte Brigitte Pothmer die Beschreibung eines der sogenannten Liquidatoren (so lautete die heroisierende Bezeichnung der damals im sowjetischen AKW mit der Eindämmung der radioaktiven Strahlung Beschäftigten)): "Es gab ein Leben vor Tschernobyl, aber kein Leben danach, sondern nur noch ein Leben mit Tschernobyl!"  Eine beklemmende Erkenntnis, die durch das furchtbare Atomdesaster in Fukushima noch eine weitere Steigerung erfahren hat.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Anti-Atom-Plakate der Grünen aus der Serie
-25 JAHRE GRÜNE PLAKATKUNST- der Heinrich-Böll Stiftung.

Die Ausstellung ist noch bis zum 07. Mai in den üblichen Bürozeiten im Wahlkreisbüro der Abgeordneten in Hildesheim, Jakobistr. 15 zu besichtigen.

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