forsa-Umfrage: Schon toll, so ein Museum zu haben!

Es ist fast ein bisschen so, als finden die Hildesheimer diesen Gedanken derart abwegig, dass sie ihn sich überhaupt nicht vorstellen können: Klar will die Stadt sparen – davon haben viele Bürger schon gehört. Aber doch ganz bestimmt nicht im Roemer- und Pelizaeus- Museum!

31.08.11 –

92 Prozent der Hildesheimer halten das RPM für unverzichtbar / 18 Prozent der Grünen-Anhänger für Schließung

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 31.08.11) Hildesheim. Es ist fast ein bisschen so, als finden die Hildesheimer diesen Gedanken derart abwegig, dass sie ihn sich überhaupt nicht vorstellen können: Klar will die Stadt sparen – davon haben viele Bürger schon gehört. Aber doch ganz bestimmt nicht im Roemer- und Pelizaeus- Museum!

Dass aber auch das RPM den Gürtel enger schnallen muss und 200 000 Euro weniger bekommt, das wissen gerade einmal zwei Prozent der Hildesheimer, wie forsa herausgefunden hat. Vielleicht eine Folge der schlechten Öffentlichkeitsarbeit der Stadt in Sachen Spar-Paket. Vielleicht aber auch nur Ausdruck der festen Überzeugung der Menschen, dass es ihrem Museum nicht an den Kragen gehen kann – schließlich hat es doch einst den Namen Hildesheims deutschlandweit bekannt gemacht und ihn in die Welt hinausgetragen. Da mag auch seit Jahren eine Ausstellung nach der anderen finanziell floppen, zuletzt hinterließ die Giza-Schau eine Lücke von 200 000 Euro: Die Hildesheimer lieben ihr Museum.

Neun von zehn halten es sogar für unverzichtbar, wie die neue HAZ/forsa-Umfrage an den Tag gebracht hat. Bei der wollten die Meinungsforscher wissen, ob die Stadt das RPM wirklich brauche – schließlich muss das Rathaus ja an allen Ecken und Ende sparen, überweist aber bisher Jahr für Jahr rund 1,8 Millionen Euro ans Museum. Doch dessen Existenz ist aus Sicht fast aller Befragten unantastbar: Nur sechs Prozent finden, die Kommune könne das Haus getrost aufgeben. 92 Prozent dagegen halten es für unentbehrlich.

Damit ist der Zuspruch für das RPM noch größer als für das TfN (82 Prozent) und das Jo-Bad (87 Prozent). Und das gilt – anders als beim Theater, das bei den Frauen etwa besser ankommt als bei Männern – ohne Unterschied für beide Geschlechter.

Auch das Alter spielt bei der Treue zum Museum keine Rolle. Einzig in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen halten "nur" 88 Prozent die Einrichtung für unverzichtbar. Besonders stark dagegen ist die Zuneigung bei Bürgern mit Mittlerer Reife: Von ihnen sind 96 Prozent der Ansicht, Hildesheim brauche das RPM. Unter den Absolventen der Haupschule finden dies 87 Prozent, bei Abiturienten und Akademikern sind es 91 Prozent. Und wie sieht es in den politischen Lagern aus? Da gibt’s ein leichtes Gefälle: Die Anhänger von CDU (93 Prozent) und SPD (92 Prozent) stehen fast gleich stark zum einstigen Hildesheimer Vorzeige-Objekt, unter den Sympathisanten der Grünen dagegen halten nur 82 Prozent das RPM für unverzichtbar. 18 Prozent der Grünen-Wähler können sich sogar eine Schließung vorstellen. Diese Idee finden nur fünf Prozent der SPD- und vier Prozent der CDU-Fans gut. Doch all die Liebe nutzt dem Museum herzlich wenig. Denn die Bürger finden es zwar toll, eine solche Einrichtung in ihrer Stadt zu wissen, schauen dort aber selten vorbei, wie die miserabelen Giza-Zahlen einmal mehr zeigten: Mit 70.000 Besuchern hat die frühere RPM-Chefin Katja Lembke kalkuliert, nur die Hälfte kam – davon lebt nur ein Drittel in Stadt oder Kreis."Eine große Schwäche", hat Lembke eingeräumt.

Und eine große Herausforderung für ihre Nachfolgerin Regine Schulz.

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